Rock-Ola 454

Hallo zusammen,

ich hab´ mir für meine Stapel Singels eine Rock-Ola 454 gekauft.
Soweit bin ich auch ganz zufrieden, bis auf einige kleine Macken.
Ich bin noch relativ unbedarft in Sachen Musikboxen und wollte daher wissen, ob es sich dabei vielleicht um altbekannte Fehler handelt, für die es bereits bewährte Lösungsansätze gibt.
Ich habe mir zwar einen Stapel Unterlagen besorgt, durch den ich mich irgendwann auch durchgefressen haben werde, aber so ganz ohne Fahrtrichtung...
Wieauchimmer, hier sind erstmal meine Problemchen:

1. der rechte Kanal schwächelt etwas, er ist einfach viel leiser als der linke. Die Lautsprecher kann ich vermutlich ausschließen, es muss dann wohl am Verstärker liegen.

2. Die dritte Wahltaste funktioniert manchmal nicht. Ich hab´ es soweit schon eingekreist, dass das Relais gleich unterhalb der Zahlentasten (die dicke Spule) manchmal nicht verzögert, sondern sofort loslässt und so dann die Mechanik nicht in Schwung kommt.
Ich habe das Auswahlverfahren noch nicht 100%ig begriffen, so das ich Genaueres sagen könnte, aber daraf läuft es wohl hinaus.

3. Meine Box sollte eigentlich noch "kreditfähig" sein. Jedoch fällt das Geld durch und ich kann Platten spielen bis ich schwarz werde.
Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass da etwas durchbrennen kann, wenn man den Service Kredit Taster zu eifrig benutzt. Habe ich das richtig verstanden?

Also wenn mir der eine oder andere den einen oder anderen Hinweis zu der einen oder der anderen Sache geben könnte wäre ich sehr dankbar.

Gehabt euch wohl
Huey

im Verstärker ist oben rechts unter den schwarzen Klang-Schiebeschaltern ein Balance-Regler. Versuch mal, ob der mittig eingestellt ist oder ob du da was ändern kannst mit nem kleinen Schraubendreher. Bitte nicht an den Einbau-Reglern "Input-Gain-Adjust " spielen! Damit ist dein Verstärker abgeglichen!
Das mit der 3. Wahltaste ist etwas komplizierter. Die 3. Taste bestimmt die Gruppe, in der sich die Platte befindet.Ums kurz zu machen, schau mal nach dem Relais K7/2. Das befindet sich im linken oberen Kasten, an dem 2 weisse Stecker hängen. Da ist es das Relais unten in der Mitte.Mal rausziehen und , Kontakte säubern (nicht mit Kontaktspray!!) und wieder reinstecken, eventuell 2x, damit auch die Sockelkontakte gereingt werden.Defekt scheints ja nicht zu sein, sonst würds garnicht funktionieren.
Das mit dem Kredit machen wir dann mal, wenn dies fertig ist. Bei der 454 ist kein Tasten-Magnet, der durchbrennt. Viel Erfolg.
Dieter

Danke erstmal für die schnelle Antwort!

Ich hab´ das mit dem Relais probiert. Es haut aber noch nicht hin, die Kontakte haben allerdings auch noch sehr gut ausgesehen. Ich werde es mir jedenfalls nochmal genauer ansehen. Ich hatte gestern nicht soviel Zeit.

Was den Verstärker betrifft, so liegt es nicht an den oberflächlichen Geschichten. Die Einstellungen vom Balance Regler und den Frequnz-Schiebeschalter habe ich zu Anfang schon überprüft.
Ich wollte auch schon die Eingänge abgleichen, weil ich da den Fehler vermutete. Es scheiterte aber an der 10mV Spannungsquelle, da ich weder die Testschallplatte habe noch ein so feines Wechselspannungsgerät.
Was ich jedoch im Zuge dessen festgestellt habe ist, dass die beiden betreffenden Potis voll aufgerissen sind. Ist das normal?
Ebenfalls beunruhigt mich, dass dieses Speaker Overload Lämple die ganze Zeit so vor sich hin glimmt.
Wenn ich meine unterlagen recht verstanden habe, sollte das nicht so sein.

naja soweit mal der Stand der Dinge.

Bis dann
Markus

wenns Lämple glimmt, sollte man sehr vorsichtig sein, dann bekommen die Endtransistoren zu viel Strom.Da ist was oberfaul .Ich glaub nicht, das es richtig ist, das die Eingänge voll auf sind.

da kommen wir der Sache doch schon näher, oder?

Irgendwer hat wohl mal daran rumgespielt (Humpf! leise seien doof! Humpf!), den Input Gain auf Anschlag aufgerissen und mit dem viel zu hohen Pegel den rechten Kanal durchgeblasen.
Könnte das hinkommen?

Ich werd´ dann wohl mal zusehen, ob ich noch Schadensbegrenzung betreiben kann und die Eingänge neu einmessen. Vieleicht gibt dann auch s´Lämple wieder Ruhe.
Gibt`s denn diese Testschallplatte hier?

weiss ich nicht, am besten direkt anfragen, viel Erfolg

Mal was ganz einfaches vorab bevor du da nun versuchst rumzudängeln . Schau doch mal auf das Klemmbrett hinten in der Box . Kann man prima einsehen wenn man die Rückwand entfernt . Da steht dann auch erklärt wie die Lautsprecher angeschlossen werden sollen wenn nur die der Box in Betrieb sind . Oft haben die Aufsteller die Boxen so geschaltet das der eine Kanal die Box bediente und der andere die Kegelbahn oder einen Saal . Wurde die Box dann abgeräumt hat sich auf das dann wieder Richtige anklemmen der Lautsprecher oft keiner gekümmert . Also bitte mal Prüfen . Zum zweiten sind gerne die Op Ic`s auf der ersten Stufe hin . Du kannst diese aber Problemlos untereinander Tauschen und so mal schauen ob dann der andere Kanal was sagt . Ach zur Lampe nur soviel mir ist noch keine Box über den Weg gerollt wo die nicht ein wenig glimmt . Wenn eine Endstufe defekt ist dann hauts dir entweder gleich die Sicherung raus oder sofern der Kanal nur Überlastet ist Leuchtet die Lampe so hell das man es sogar von außen sieht .

Gruß Swen

Sooo, da bin ich wieder.

erstmal danke für die Hinweise, das mit dem Lämpchen beruhigt mich schon etwas, dann sieht`s wohl doch nicht so tragisch aus. Damals war man eben noch ein wenig toleranter.
Das mit den ICs habe ich auch ausprobiert, leider war`s das nicht. Mist.
Zuvor habe ich natürlich das Klemmbrett überprüft. Angeschlossen waren beide Lautsprecher auf "3" und nicht auf "4", wie es, soweit ich die Angaben verstanden habe, der Fall sein sollte.
Als ich das berichtigen wollte wusste ich auch warum, irgendein Narr hat von einem Kanal die Klemmschraube durchgedreht, so dass sie sich nicht mehr anziehen lässt.
Als ich die Box dann mal wieder vom Netz nehmen wollte, blieb ein Kontakt des Steckers in der Dose zurück, das führte meine Tätigkeiten endgültig wieder zum Stillstand.
Wenn ich dies alles wieder behoben habe, werde ich wohl mal die einzelnen kanalspezifischen Platinen untereinander austauschen, in der Hoffnung, dem Problem dadurch auf die Spur zu kommen.
Dank diesem überaus detailgetreuem und übersichtlichem Service Manual ist das nicht so problematisch. Oder hat jemand noch eine bessere Idee?

Grüße