Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4

geschrieben von - posted by BerndRockaway 
Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
02.10.15 19:53
Hallo liebes Forum,
meine Bergmann Musikbox hat zur Zeit Folgendes:
Wenn ich eine Platte anwähle, fährt der Plattenkorb an, doch das Relais U wird bereits angezogen, da die Nockenscheiben, die sich auf der Achse des Motors für die Plattengreifermimik befinden einen Tick sich bewegen und damit bereits der Kontakt K7 geschlossen wird.
Somit läuft der Plattenkorb einfach immer weiter.
Wenn ich den Kontakt K7 unterbreche, kann ich das Umschalt-Relais U mit dem Kontakt K4 einschalten.
Die Nockenscheiben sind mit einer Madenschraube auf der Achse befestigt, ich dachte, vielleicht nur Justage nötig?
Liebe Grüße und frohen Feiertag
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
03.10.15 07:52
Hallo Bernd,den Nockenschalter nicht lösen und verdrehen,messe bitte den Schaltkontakt K7 in geschlossenen Zustand,du wirst bemerken,das dieser einen Übergagswiderstand hat und dadurch den Greifermotor nicht kompl. kurzschließt.Dadurch dreht er etwas weiter und verschiebt den Schaltpunkt der anderen Schalter.Schalter K7 reinigen und justieren ,dann beobachten.Gruß Michael
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
04.10.15 10:39
Hallo Michael,

Danke für die Information.

Die K7 Kontaktzunge, die in diesem Fall rechtwinklig nach unten gebogen ist (aus einer Harting M 100) sitzt in der linken Nockenscheibe in der Vertiefung.

Wähle ich nun zum Beispiel A7, wird der Stift geschossen und die Nockenscheibe dreht sich einen Tick, so daß die Kontaktzunge von K7 aus der Vertiefung herauskommt und auf der Scheibe liegt, da ist dann sofort der K7 geschlossen und das Umschaltrelais U bereits unter Spannung. Der Plattenkorb dreht sich dann mit K4 einfach weiter über den Stift hinaus und bleibt dann danach einfach stehen.

Die Vertiefung der Nockenscheibe ist ja so angelegt, dass die Kontaktzunge bei der Drehung der Scheibe eine Schräge hinaufwandert. Die originale Zunge war auch nicht rechtwinklig gebogen, sonder länger und in einem flacheren Winkel.
Die neuere Zunge habe ich aus einer Harting M 100 Baugruppe, die ja wie es aussieht fast baugleich ist
Alle Harting Zungen von der 4 Kontakt Mimik haben einen 90 Grad Winkel und einen weiteren Knick, die Nockenscheibe ist identisch.

Vielleicht die Zunge in einen flacheren Winkel biegen?
Auch die anderen 3?

Freundliche Grüße
Bernd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.15 10:39.
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
10.10.15 17:23
Jukeboxmichel schrieb:
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> Hallo Bernd,den Nockenschalter nicht lösen und
> verdrehen,messe bitte den Schaltkontakt K7 in
> geschlossenen Zustand,du wirst bemerken,das dieser
> einen Übergagswiderstand hat und dadurch den
> Greifermotor nicht kompl. kurzschließt.Dadurch
> dreht er etwas weiter und verschiebt den
> Schaltpunkt der anderen Schalter.Schalter K7
> reinigen und justieren ,dann beobachten.Gruß
> Michael

Hallo Michael,

ich habe es nun die Woche bis heute probiert, es geht nicht.

Bin auf Seite 16 im Handbuch von Stamann stehen geblieben.
"Plattenkorb mit Such- und Löschsatz K3/K4 dreht sich. Suchkontakt K4 trifft auf einen vorgeschossenen Stift der äußeren Reihe und springt um, wodurch das U-Relais anzieht"

Drehen tut sich der Korb, allerdings solange K7 geschlossen ist. Relais U ist die gesamte Zeit bereits angezogen, der Stift wird nicht beachtet, K3/K4 laufen einfach darüber hinweg und der Korb kommt dann nach einer weiteren Umdrehung mit seinem Metallhaken am Arm von K2 zum Stehen.

Öffne ich nach Tastenwahl J-9 während der ersten Korbdrehung aber K7 manuell, um das U Relais von der Spannung wegzunehmen, polt sich sofort der Antriebsmotor um und der Plattengreifer etc. geht in Aktion, egal ob K3/K4 den Stift erwischen.
Wenn ich K3/K4 manuell an den Stift bringe, kann mittels K4 (halte mich an das Handbuch, also Kombination der Tasten J-9 gedrückt) ebenfalls das U-Relais aktiviert werden.

Wer kann helfen?
LG
Bernd

Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
13.10.15 10:17
Hallo Bernd,

nur eine ganz blöde Idee: War der Motor vielleicht mal ausgebaut und ist verpolt angeschlossen oder seine untere Kappe mit dem Dauermagneten verdreht wieder aufgesetzt worden? In dem Fall stimmt die Drehrichtung nicht und es wird am Korb gedreht, wenn eigentlich eine Platte aufgelegt werden soll und umgekehrt.

Grüße
Jens
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
13.10.15 19:17
Knoesterkopp schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Bernd,
>
> nur eine ganz blöde Idee: War der Motor vielleicht
> mal ausgebaut und ist verpolt angeschlossen oder
> seine untere Kappe mit dem Dauermagneten verdreht
> wieder aufgesetzt worden? In dem Fall stimmt die
> Drehrichtung nicht und es wird am Korb gedreht,
> wenn eigentlich eine Platte aufgelegt werden soll
> und umgekehrt.
>
> Grüße
> Jens
>
Hallo Jens,

also ich hatte mal den Hauptmotor ausgebaut, demontiert, gereinigt und wieder zusammengesetzt und auch den Motor des Plattenspielers.
Aber wenn doch nach Eingabe von zum Beispiel J 9 der Korb beginnt zu drehen, der Stift geschossen wird, kann es dann trotzdem der von Dir beschriebene Fehler sein?

Was mir auffällt ist, dass es im Plattenabspielmodus (manuell hergestellt durch Unterbrechen des Kontaktes K7) sehr stark brummt, das V Relais brummt und zieht erst richtig an, wenn ich mit einem isolierten Schraubendreher kurz dagegen tippe und über die Lautsprecher kommt ein sehr starkes Brummen.

Der Verstärker wurde vom Fachmann in diesem Jahr mit neuen Röhren bestückt und überholt.

Der Fachmann meint, es gäbe evt. ein offenes Masseproblem.

Ich kann auf den Schaltplänen vom Stamann Handbuch nicht alles rekonstruieren, die Bestückung der 4 Kontakte K 5, 7,8,9 zum Beispiel.

Viele Grüße
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
15.10.15 18:22
Hallo Bernd,

soweit ich mich erinnere (die Box steht nicht mehr hier), laufen Wahl und Suche ziemlich unabhängig voneinander.

Angenommen, die obere, linke Kontaktzunge liegt in der Kerbe der Nockenscheibe und der Kontakt ist geöffnet. Was passiert denn, wenn man nun die Korbdrehung auslöst, indem man händisch den Kontakt für den Umdrehungszähler des Korbes (K2? oben links hinten am Korb) betätigt? Dreht sich dann zuerst die Nockenscheibe oder dreht sich der Korb und die Nockscheibe bleibt stehen?
Wenn der Motor verpolt ist, dreht sich zuerst die Nockenscheibe, der linke Kontakt wird betätigt, der Motor wird umgepolt und dann der Korb gedreht. Trifft der Sucher nun auf den Stift, wird aber nicht erneut umgepolt, denn K7 überbrückt K4 bereits und Relaus U bleibt angezogen. Die Suche bleibt dann ergebnislos, bis der Rundenzähler (K2?) den Motor abklemmt.
Die untere Kappe des Motors hat einen eingeschlagenen Punkt, der dem Punkt am restlichen Motor gegenüberstehen sollte. Wenn man die Kappe um 180° verdreht, läuft der Motor anders herum!

Zum Thema Brummen fallen mir unterschiedliche Ursachen ein:
- Gummis der Plattenspieler-Aufhängung sind hart (Brummen läßt nach, wenn die Nadel von der Platte abgehoben wird)
- Siebelkos ausgetrocknet (unwahrscheinlich nach überholtem Verstärker)
- Kabelbruch (z.B. durchgescheuerte Leitung oben rechts hinter Rückwand beim Relaiskasten durch Transport ohne Transportsicherung)
- Plattenspielermotor zieht zuviel Strom, weil die Mechanik schwergängig ist und die Spannung bricht ein

Völlig brummfrei war unsere Harting M100K (gleiche Hardware) nie. Auch der Plattenspielermotor lief immer etwas grummelig, übertrug aber mit neuen Gummis (von Stamann) keine Geräusche mehr auf's Tonsystem.

Vielleicht hilft's ja weiter ...
Jens

Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
15.10.15 22:17
Hallo Jens,

Danke für Deine Tipps.

Der eingeschlagene Punkt der oberen Hälfte ist zu sehen, der Punkt der unteren Hälfte ist fühlbar und nicht genau gegenüber, ca 40 Grad zuwenig...
Also diesen so drehen, dass er exakt gegenüber steht?
Oder sollen beide Punkte untereinander stehen, also sichtbar sein, wenn man auf den eingebauten Motor guckt?
Viele Grüße und Danke.
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
16.10.15 10:06
Hallo Jens,

der Tipp mit den eingeschlagenen Markierungen ist goldrichtig, stehen untereinander nun in einer Linie.
Platte wird gefunden und eingelegt.
Super, vielen Dank!

Nun das Brummen...

Erst einmal dreht sich die Platte nicht, wenn der Motor und die silberne Scheibe laufen, vielleicht ist die Gummirolle abgenutzt.
Ist keine Platte zwischen schwarzem Haltearm und der Silberscheibe eingelegt dreht es sich.

Aber:

Habe den Motor nun einfach mal abgeklemmt, es brummt trotzdem.
Ich frage den Fachmann, ob er die Siebelkos ausgetauscht hat.

Also sind es wahrscheinlich nur noch 2 Baustellen bis die Box endlich läuft.

Für weitere prima Tipps bin ich dankbar.

Viele Grüße
Bernd

Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
16.10.15 18:55
Hallo Bernd,

es freut mich sehr, daß nun die Mechanik wieder läuft und meine eigenen Fehler nun auch für andere nützlich sind ;-))
Der Motor müßte jetzt eigentlich auch etwas kräftiger sein und weniger gequält klingen, wenn eine Platte aufgelegt wird.

Daß der Plattenteller nur läuft, wenn keine Platte eingeklemmt ist, kann eigentlich nur dadurch zustande kommen, daß es mit Platte mehr Reibung als ohne im Plattenspieler gibt. Gibt der Greifer vielleicht die Platte nicht 100%ig frei?
Vielleicht ist aber auch nur die Zugfeder an der Mechanik mit dem Reibrad nicht stramm genug eingestellt oder die "Schlackermechanik" drumherum nicht leichtgängig genug. Minimale Reibungsunterschiede bei fast oder ganz geschlossenem Plattenarm können dann über Funktion und Versagen entscheiden. Wenn man das Reibrad aus der Plattentellernut hebt, sollte sich der Plattenteller sehr leicht drehen lassen. Wenn nicht: Ausbauen, reinigen, leicht fetten/ölen. Es könnte auch sein, daß das Reibrad mit einer seiner Seitenflächen am Plattenteller reibt. Es sollte eigentlich mittig in der Nut laufen. Tut es das nicht, kann man die Motoraufhängung provisorisch mit Unterlegscheiben zwischen Sprengring und Gummipuffer etwas verkippen. Bei mir lief das Rad mit neuen Gummis aber automatisch mittig.

Brummt es eigentlich auch noch, wenn man das Tonabnehmerkabel aus dem Verstärker abzieht? Wenn nein, ist vielleicht nur die Masse nicht korrekt verbunden.

Viele Grüße
Jens

Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
16.10.15 19:16
Hallo Jens,

Ja, das Rad läuft an der Wand der Nut entlang, nicht in der Mitte, das versuche ich nun zu ändern,
Greifer gucke ich mir ebenfalls an.
Hat Stamann auch das Reibrad ?, neue Gummipuffer werde ich auf jeden Fall ordern, sind doch recht spröde.

Ja, der Amp brummt auch, wenn der 3Pol Stecker herausgezogen ist.

Viele Grüße und vielen Dank für die hilfreichen Tipps.
smiling smiley
Bernd

Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
18.10.15 17:40
Hallo Bernd,

das Rad war im Shop zu kriegen, momentan kann ich es aber nicht mehr finden. Im Zweifel hilft nur eine Mail.
Ich brauchte das Rad damals nicht wechseln, es war zwar nicht mehr jungfräulich, aber noch OK.

Wenn der Verstärker auch ohne Tonabnehmer brummt, spricht einiges für min. einen alten Elko.

Grüße
Jens
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
30.10.15 10:56
Hallo Jens,

war mit dem Verstärker beim Fachmann, bei ihm brummte er dann am Ende nicht, alles schöne Sinus-Bilder.
Gummirad habe ich auf Deinen Rat hin bereits mittig eingerichtet.

Zum Greifermechanismus und dem Nichtabspielen:
Der Greiferlöffel berührt beim abspielen die Platte,auch deshalb läuft diese nicht,
Ich habe die besseren Teile aus der zweiten Mechanik eingebaut, Schubgestänge und Distanzhülsen etc.

Die Feder des Löffels ist evt. zu lang (?), die im zweiten Greifer versteckte Feder..., ist es richtig dass dort die Zunge oberhalb der Nase vom Gestänge herausschaut (denke ja)?

Ich kann versuchen die Längslochschrauben des oberen Pärchens an der langen Schubstange einen Tick (bis zu 3mm) zu verschieben, damit sich der Löffel ein bischen mehr öffnet. Ist aber auch recht schlackerig das Ganze.
Im Moment wird die Platte auch beim Durchlaufen des Korbes immer leicht berührt.

Vielleicht ist der Korb auch zu nah, weisst Du welche und wieviele Unterlegscheiben zwischen dem Fuß der Achse und dann Richtung Wahlscheibe etc. verbaut sind? Ich habe zur Zeitwie vorgefunden am Fuß nur eine Kupferunterlegscheibe verbaut. Nach dem Korb eine Kupferunterlegscheibe, dann kommt das Röhrchen, dann eine normale Unterlegscheibe.
Die andere Mechanik hatte auf der Achse insgesamt 4...

Viele Grüße und Danke für Deine hilfreichen Tipps
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
01.11.15 13:46
Hallo Bernd,

ich habe das gleiche Problem. Bei mir war es folgendermaßen aufgebaut: Kupferscheibe - Aluscheibe (ca 4x so dick wie die Kupferscheiben) - Korb - Röhrchen - 2x Kupferscheibe.

Hab es mit einer zusätzlichen Scheibe unter dem Korb probiert. Das macht es zwar besser, aber die Platten streifen immer noch. Ich verstehe nicht wie das je funktioniert haben soll. Das erklärt aber zumindest, warum in der Box mehrere Plattensplitter lagen und zwei Platten einen Riss hatten als ich die Box bekommen habe.
Bin kurz davor den Löffelrand etas abzuschleifen.

Viele Grüße
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
01.11.15 18:11
Hallo,

die Greifermechanik ist leider eine ziemlich blöde Konstruktion: Es gibt 3 Einstellmöglichkeiten, die alle nicht ganz unabhängig voneinander sind. In Verbindung mit der Gestängelänge (Langlöcher in Schubstange) werden für beide Endlagen die Positionen und auch die maximale Öffnung des Greifers über die beiden großen Schloßschrauben mit Kontermutter definiert. Ich weiß nicht, ob es dazu eine Justageanleitung im Manual gibt (habe keins). Bei mir war's mit etwas Probiererrei (Plattenkorb dabei händisch drehen um keine Platten zu zerhacken) auch ohne Manual hinzukriegen.
Wenn die Platte im Abspielmodus seitlich am Greiferlöffel schabt, kann es auch an der Position bzw. dem Drehwinkel des Plattenspielers liegen. Dieser hat sowohl für die A, also auch für die B-Seite jeweils einen Anschlag, der etwas versteckt unter der waagerechten Halteplatte angebracht ist. Evtl. kann man da soweit nachjustieren, daß die Platte mittig im Löffel läuft. Dazu war auch hier schonmal 'was zu lesen: [www.jbw-forum.de]

Gerade fällt mir noch etwas zum Relais V ein, das ja nur mit Nachhilfe richtig anzieht (oder ist das jetzt nicht mehr so?).
An der rechten Seite des Verstärkerchassis' ist ein 100Ohm Widerstand zwischen zwei Lötfahnen angelötet. Er ist mit "100Ohm oder Zählwerk" beschriftet, falls die Beschriftung noch existiert. Evtl. ist sein Widerstandswert größer geworden und dadurch der Strom durch die Relaisspule V kleiner. Die beiden liegen nämlich in Serie! Der Selengleichrichter auf der großen Grundplatte könnte evtl. auch einen Schluß haben. Das würde das Brummen und das schwache V-Relais ebenfalls erklären können.

Viele Grüße
Jens
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
02.11.15 19:35
Hallo Bernd,

Ja, wenn das die originale Belegung mit den Unterlegscheiben ist, werde ich das einmal versuchen, dadurch entfernt sich der Korb mit den Platten um einen Tick von dem Löffel.
Ich würde allerdings eher eine Kupferunterlegscheibe vor und eine Scheibe nach dem Röhrchen vermuten, damit sich alles schön bewegt, steht wahrscheinlich nicht im Handbuch oder ich habe es noch nicht gefunden.
Ansonsten so wie Jens es beschreibt, damit gewinnt man noch ein bischen.
Ich habe bei meiner Box von der Achse ausgehend das ganze Schubgestänge gegen ein etwas weniger ausgeleiertes Gestänge ausgetauscht, das hat auf jeden Fall bereits etwas gebracht.
Viele Grüße und viel Glück
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
02.11.15 19:49
Hallo Jens,

den Abstand zwischen den Greifern kann ich noch am Schubgestänge mittels des oberen Schlossschrauben-Päarchens vergrößern.
Wenn ich wie Bernd schreibt, die eine Aluminiumscheibe und eine Kupferscheibe unter den Korb setze, sollte es gehen.
Der Tipp mit dem Drehwinkel ist auch eine Option, prüfe ich nach.
Vielen Dank.

Verstärker, ja, am 100 Ohm Widerstand 108 Ohm gemessen, Selengleichrichter hat der Fachmann getauscht gegen 4 im Quadrat gelötete neue Dioden.
Ich baue diese Woche das Ganze ein und freue mich auf brummfreien Betrieb und meine erste korrekt abgespielte Schallplatte.
Hoffe das Beste.

Viele Grüße
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
06.11.15 22:57
Hi Jens,
ja, habe es soweit hinbekommen, am besten ist es wohl, die ganze Mechanik auf einen Tisch zu legen und dann den Korb mit einer Single per Hand zu drehen und zu sehen was die von Dir beschriebenen einzelnen Einstellmöglichkeiten so machen.
Nachdem ich dann alles wieder eingebaut hatte, kam nun ein Hin- und Herruckeleffekt des Korbes, mal was Neues.
Nach einer längeren Zeit des Ruckelns, vermutlich die Einstellung der Kontaktfeder am Korb (?) wird dann zwar die Platte gezogen, verklemmt sich dann aber halb vor dem Puck und beim Zurücklegen verklemmt sie sich dann rechts von den Greifern und dem Plattenkorbfach.

In Ruhestellung steht die Mechanik auch nicht exakt gerade.
Aber sonst schon ist es schon ganz passabel.

Das vorher die Platte nicht abgespielt wurde lag nicht nur an der Verkantung/Berührung der Platte mit den Greifern, sondern auch an dem Innenleben des schwarzen Plattenhalters mit Puck. Dieser hat 3 Kupferfedern, die die Platte an die rotierende Scheibe andrücken.
Wenn dies Federn durch den oberen Greifer zu oft "mitgenommen" wurden, also verbogen sind dreht sich der Puck nicht mehr und damit die Schallplatte.
Die Box wird noch prima, bestimmt.
smiling smiley
Weiterhin für gute Tipps dankbar
Viele Grüße
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
09.11.15 20:52
Hallo Bernd,

die Ruckelei kann durch eine verdrehte Speichereinheit zustandekommen: Nachdem der Sucherkontakt an einem gesetzten Stift betätigt wurde, dreht sich der Korb immer ein kleines Stückchen rückwärts. Nach ein paar Millimetern hält die Rastklinke (Klack, Klack, Klack ... beim normaler Korbdrehung) den Korb fest und die Platte wird aufgelegt. Wenn in diesen paar Millimetern der Sucherkontakt wieder öffnet, läuft der Motor wieder vorwärts in den Suchmodus ... der Sucherkontakt wird am Stift wieder betätigt u.s.w. Wenn man die Einheit mit den Stiften etwas verdreht, kann man erreichen, daß die Rastklinke schon sperrt, bevor der Sucherkontakt während der Rückwärtsfahrt wieder öffnet.
Bei "fast richtiger" Justage gibt es auch noch evtl. das Phänomen, daß die Stifte der B-Seite nicht gelöscht werden. Das ist dann der Fall, wenn einzelne Kontakte des Suchers schon wieder öffnen, aber noch nicht der für die Motorumpolung zuständige.

Ich weiß leider nicht mehr genau, ob man die Rastklinke oder den Zahnkranz am Korb justieren konnte. Ich würde aber tippen, daß man die Rastklinke etwas verschieben muß, wenn der Greifer das Fach nicht mittig trifft bzw. die Fachöffnung nicht exakt oben zu stehen kommt. Bei der M140 ist das auf jeden Fall so.

Bei meiner Box hatte ich die Plattenspieler-Ruhestellung nie justieren müssen. Anhand der Fotos, die ich noch habe, würde ich aber vermuten, daß die mit der Schraube+Kontermutter einzustellen ist, die aus der ovalen Zahnstange oberhalb des Plattenspielers nach vorne rechts heraussteht.

Viele Grüße und viel Erfolg
Jens

PS: Leider ist die Harting M100 inzwischen bei einer schillernden Sammlerpersönlichkeit im deutschsprachigen Ausland, so daß ich nichts mehr live nachsehen kann sad smiley
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
16.11.15 21:33
Hallo Jens,

ja, die schillernde Sammlerpersönlichkeit kann eigentlich nur Helge sein, aber ausgerechnet eine Harting/Bergmann...., smiling smiley.

Die Box findet nun alle Titel und spielt auch brav ab und löscht, habe die Madenschrauben an den beiden Suchscheiben alle durch Neue mit Spitze ersetzt.

Allerdings ist nach Einbau des Verstärkers wieder das gewaltige Brummen...vom Rest der Box abgenabelt (auch ohne das 3 Pol-Tonarmkabel angeschlossen zu haben) brummt es sobald das Relais (manuell betätigt) Saft auf die Lautsprecher gibt.
Es bleibt meiner Meinung nach doch nur noch das Lautsprechersystem zu prüfen, und dann, wenn es bei einer externen Lautsprechereinheit auch brummt, muss es doch am Verstärker liegen. Das Brummen hat vom Gefühl her die gleiche Intensität/Frequenz wie das Summen der Relais bei Beanspruchung....
Beim Fachmann lief der Verstärker autark im Test ohne Brummen.
Ein Rätsel.

Habe zur Sicherheit die 3 Lagergummis bei Stamann bestellt und eingebaut, das Tonabnehmersystem scheint recht mikrophonisch zu sein und das Brummen (wenn alles angeschlossen ist) reagiert schon in der Intensität, wenn ich mich dem System nur mit der Hand nähere..., manchmal fällt einer der beiden Kanäle aus, liegt an möglicherweise an der recht einfachen Aufnahmevorrichtung des Tonabnehmersystems mit den beiden Federn und der mittleren Halterung, die gleichzeitig als Masse dient. mein Tonarm hat allerdings keine Wanne im Kopf für das Elac KST 103 wie andernorts im Forum beschrieben...

Ist schon interessant und macht trotz Hindernissen oder gerade deswegen Freude so eine Box wiederzubeleben.

Danke weiterhin für Deine Tipps.
Viele Grüße
Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
19.11.15 18:30
Hallo Bernd,

nein, die Harting steht nicht bei Helge. Anscheinend gibt es mehr schillernde Sammler ;-)

Nachdem der Verstärker selbst nicht brummt, wie der Reparateur es nachgewiesen hat, kann es nur an den Komponenten oder der Verkabelung drumherum liegen:

- Tonkopf/Tonarmkabel (rechte Buchse) scheiden aus (abgezogen)
- Lautsprecher können von sich aus kein Brummen erzeugen (außer bei Verbindung mit fremder Wechselspannung)
- Chassis bzw. Laufwerksmechanik sind weitestgehend inaktiv und stromlos; Motor war schon abgelötet: keine Brummquelle
- im Kabel zum Laufwerk oder am Laufwerk gibt es eine durchgescheuerte und kurzgeschlossene Stelle, die den Trafo überlastet
- Netzleitung bis zur Steckdose in der Box (Schutzleiter unterbrochen?)
- Verstärkerchassis hat keine Verbindung zum Schutzleiter
- Die Masseleitung des Lautstärkereglers (linke Buchse) ist unterbrochen
- Wenn der Verstärker eingebaut ist, berührt vielleicht eine unisolierte Leitung oder ein Bauteil die Blechplatte an der Boxrückwand

Den Lautstärkeregler könnte man zwar versuchsweise abziehen, allerdings steht der Verstärker dann auf maximaler Lautstärke ... vielleicht nicht unbedingt der beste Test (oder mit kalten Röhren einschalten und schnell abschalten, wenn das Brummen kommt).

Bei meiner Harting war das KST103 hinüber: es lieferte nur noch auf einem Kanal sehr wenig Signal und verzerrte. Der Arm hatte keinerlei speziellen Halter oder eine Wanne für das System. Es war mit der Masseklammer und den beiden anderen Kontakten festgeklemmt und lag auf einer langen Rippe im Arm auf.
Ich habe ein Pfanstiehl P-132d eingebaut. Dazu habe ich den Pfanstiehl-Halter zurechtgefeilt (hauptsächlich schmaler) und im Arm etwas gegraben, um Platz für das "geknickte" Vorderteil des Halters zu schaffen. Das Ganze bekommt man so hin, daß das Pfanstiehl bzw. der Halter stramm im Arm klemmt, die Nadel an der gleichen Stelle wie beim Original die Platte trifft, aber für das originale KST103 noch die richtigen Auflagepunkte existieren. Dadurch läßt sich im Bedarfsfall der Originalzustand durch Einbau der alten Kontaktklammern und eines renovierten KST103 wieder herstellen.

Viele Grüße
Jens

PS: Hartings scheinen generell etwas zickig zu sein, meine beiden (M140K und M100) hatten sich auch lange gewehrt ;-)


Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
23.11.15 09:59
Hallo Jens,

das Brummen ist nun weg, das Relais, welches den Verstärker auf die Boxen schaltet, hatte eine sehr starke Feder (wahrscheinlich nicht original), die ich durch eine leichtere ersetzt habe, nun zieht das Relais ohne Brummen an und wehrt sich nicht mehr....

Habe das Pfanstiel mit dem höherwertigen Columbia eingebaut, der Klang ist beeindruckend, das hatte ich nicht erwartet.

Allerdings gibt mir der linke Kanal noch ein Rätsel auf.
Der linke Kanal ist schwach, nur ein Tieftöner geht, der Andere und der Hochtöner nicht.

Stecke ich den Lautsprecherstecker in die externen Anschlüsse außen/hinten in der Box, ob rechts oder links, ist der linke Kanal stets schwach, der rechte Kanal gut (am Verstärker, die beiden Potis).

Allerdings funktionieren dann dafür alle beiden Tieftöner und der Hochtöner....

Muss beim Anschluss des TA Systems etwas beachtet werden, vgl. Tempo Verstärker?
R- und L- Minus habe ich gemeinsam an das Massekabel geschlossen, R + und L+an das jeweils rote bzw. weiße Kabel.

Der Plattenspielerstecker ist ein 3 Pol, der zwischen rotem und weißem Kabel eine Brücke gelötet hatte. Diese habe ich entfernt, da der originale Stecker der Bergmann ebenfalls keine Brücke hatte.

Am Verstärker ist die entsprechende Buchse (5Pol) bei den "Play-Anschlüssen vom linkem zum rechtem Kanal gebrückt.

Kann der Poti des linken Kanals ansonsten defekt sein?

Der Klang des Systems ist auf jeden Fall Spitze, beide Kanäle des Systems funktionieren, wenn ich die Anschlüsse rot und weiß vertausche, daran kann es also nicht liegen.

Danke für Deine wertvollen Tipps, es ist schon beeindruckend, Singles aus den 60ern über diese Box zu hören und dabei Instrumente zu "entdecken", die ich bei CD Aufnahmen nicht gehört habe.

Zickig ist sie, das stimmt, aber das wird schon.

Viele Grüße

Bernd
Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
27.11.15 20:30
Hallo Bernd,

super, daß das Brummen nun endlich verschwunden ist!
Dein Hoch/Tieftönerproblem verstehe ich jedoch noch nicht ganz. Soweit ich mich erinnere, hat die Bergmann einen Tieftöner (unten in der Mitte) und zwei Höchtöner (oben rechts und links). Die Harting dagegen hat je zwei Hoch- und Tieftöner, wie in der Skizze im Anhang.
Wenn ein "Kanal" ausfällt, ist dann der linke bzw. rechte Lautsprecher gemeint oder der Verstärkerkanal? Das läßt sich durch Umdrehen des Lautsprechersteckers im Verstärker testen.

Das Pfanstiel-System hatte ich damals ohne irgendwelche Verpolung angeschlossen: Beide G-Pins auf Masse, R auf rot ...
Brücken vom linken zum rechten Kanal sollten eigentlich nirgends eingebaut sein. Sowohl der Verstärker, wie auch das Tonsystem sind ja schließlich Stereo! Evtl. war aber das ELAC-System einseitig irgendwann mal gestorben und jemand hat Brücken eingebaut, damit aus allen Lautsprechern etwas kommt ... daß es nur ein Kanal ist, merkt selten jemand.

Viele Grüße
Jens



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.15 20:42.


Re: Bergmann Stereo Luxus S 100 Nockenscheibe versus Kontakt K4
27.12.15 12:50
Hallo Jens,

erst einmal Danke für die guten Tipps.

Ich habe schließlich bei einem hiesigen Second Hand Platten- und Plattenspieler-Händler ein paar alte Tonarme bekommen und die Tonarmkabel erneuert/ausgetauscht.
Ebenso das Kabel, welches dann zum Verstärker führt und den 3-/5-Pol-Stecker.

Nun ist alles in Ordnung, wie es halt so ist mit einer alten Musikbox und der Justage.

Der Sound ist überraschend gut, die Bergmann hat einen Hochtöner und 2 große Tieftöner.

Manchmal gibt es kleine Probleme beim Auffinden der B-Seiten, die Box hat wohl einen eigenen Musikgeschmack...bzw. beim Abspielen der B-Seiten, da ist der Tonarm manchmal zu weit an der Außenkante und ich muss ihn per Hand aufsetzen.

Aber das ist ok, wenn ich an November vor 2 Jahren denke, als ich sie aus Hamburg aus einem Schrebergartenhäuschen geholt habe mit guter Restfeuchte und eigentlich nichts funktionierte.

Es macht einfach nur Spaß, alte Platten auf "Röhre" zu hören und die Mechanik zu beobachten.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie und dem Forum einen guten Rutsch und ein gutes Jahr 2016.

Viele Grüße
Bernd
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