Mechanische Probleme Bergmann S100 Luxus

Nach über 20 Jahren Abstinenz habe ich mir ein Bastelobjekt zugelegt ,Kenntnisse habe ich noch von NSM Serenade,Rock Ola Grand Prix 2,Seeburg Showcase, NSM Firebird & Galaxy und einer Harting aus den 70er, "Sperrholz" Reihe das klangtechnisch recht dürftig daher kam.

Habe mal die Röhren optisch überprüft einige glimmen leicht andere leuchten nicht werden aber heiss,mechanisch dreht der Korb Hitautomatik und Tasten schießen unter brummen die Stifte , Grippermotor dreht ständig es wird aber keine Kraft auf Kupplungen & Getriebe übertragen ,teilweise greifen die Zahnräder und Schnecken nicht ! Entweder total verharzt oder eingerostet ,links auf dem Motor Deck sind Zangenartige Kontakte offen Plastiknocken klemmen und können beide Kontakte nicht steuern.
Hätte jemand eine gleiche Box wo er mir von der Mechanik den Ablauf beschreiben könnte .oder eine technische Beschreibung /Schaltplan?

Hallo,

ein paar Anhaltspunkte zum groben Mechanikablauf kann ich geben, obwohl ich die Box inzwischen nicht mehr habe. Es gibt jedoch auch hier ein Manual, sowohl für die Bergamnn S100, wie auch für die Harting M100, deren Innenleben meines Wissens identisch sind. Unterschiede gibt's bei den Lautsprecherverschaltungen und natürlich beim Gehäuse. Den Inhalt der Manuals kann ich nicht beurteilen, da ich die M100 auch ohne hinbekommen hatte.

Der Motor oben rechts ist sowohl für den Korbantrieb, wie auch für den Greifer und die korrekte Ausrichtung des Plattenspielers (A/B-Umschaltung) zu ständig. Die Drehrichtung des Motors bestimmt, ob der Korb gedreht oder die Mechanik betätigt wird. Dafür gibt es zwei Rastklinken. Die eine befindet sich unten am Korb und verhindert die Korbdrehung in die falsche Richtung. Die andere sitzt verdeckt, unmittelbar links am großen schwarzen Zahnrad (etwas rechts von der Bildmitte im Anhang), das von der Motorachse mit dem kleinen Zahnrad angetrieben wird. Dreht der Motor den Korb, sorgt eine Rutschkupplung mit Korkscheibe am rechten Riemenrad für die Kraftübertragung. Die Rastklinke am schwarzen Zahnrad und die vom Korb klackern dann regelmäßig. Dreht der Motor anders herum, blockiert die Klinke am Korb die Rückwärtsdrehung und die Klinke am schwarzen Zahnrad rastet ein. Der Motor arbeitet dann gegen die Rutschkupplung des Korbantriebs und dreht die Welle für die restliche Mechanik. Welcher Elektromagnet nun wann angezieht (Plattenspieler-Drehmechanik und Löschmagnet am Speicherkranz) wird von den beiden Nockenrädern und den 4 Kontakten oben links gesteuert. Dabei ist im Ruhezustand (Greifer unten und offen) die linke Kontaktzunge in der Kerbe. Das rechte Steuerrad hat die Kerbe um 180° verdreht, wenn ich mich richtig erinnere.

Bei der Suche nach einer gewählten Platte wird der Korb solange gedreht, bis ein Sucherkontakt an einem gesetzten Stift "aneckt" und ihn umschaltet. Dadurch wird der Motor umgepolt, der Korb fährt (auch zur exakten Positionierung) gegen die Rastklinke und Mechanik/Greifer werden betätigt. Ist die Platte im Plattenspieler eingespannt, wird der Mechanikmotor abgestellt, bis der Tonarm beim Plattenende den Endschalter betätigt. Dann läuft der Mechnikmotor wieder, bis die Platte im Korb liegt und er nach dem Umpolen mit der Suche bzw. Korbdrehung fortfährt.

Das Einschreiben läuft völlig unabhängig von der Suche bzw. der Wiedergabe und scheint ja erstmal zu funktionieren.

Das Kreditwerk ist recht einfach gestrickt: Es speichert den Wert nur EINER Münze und blockiert die Annahme weiterer Münzen, bis der Kredit aufgebraucht wurde. Die Hitautomatik wählt einfach solange Platten mit der Zahl 1 und Buchstaben entsprechend dem noch vorhandenen Kredit (10Pf=A, 20Pf=B, 30Pf=C ...) bis der Kredit aufgebraucht ist. Demzufolge muß man die Hit-Taste bei Dauerfreispiel aus dem Verkehr ziehen, sonst wird gewählt, bis die Wahlspule abbrennt.

Soviel zur groben Orientierung ...

Grüße
Jens

Hallo Jens,
vielen Dank für die Anregung das mit dem umpolen ist mir nicht bekannt weil ich nie eine Bergmann hatte nur eine modernere Harting M140 die war wirklich nicht gut ,so billig verarbeitet kein Klang ,auch die Abtastmechanik... ständig rutschte der Hebel auf die B Seite weil die Halterung richtig glatt war und sich lockerte!!!! Versuche später Bilder zu machen ,dieses kleine Messingzahnrad vom Gripper liegt nicht an dem Kunststoff- Zahnrad an hat extrem Spiel ! Der Korb dreht nach Betätigung des Knopfes nur in eine Richtung von links nach rechts.


Viele Grüße
Bernd

Hallo Bernd,

mach mir nicht die M140 madig ;-))
Mit überholtem Verstärker, neuen Lautsprechern und ordentlich eingestellten Klangreglern (im Gegensatz zu Klangschaltern bei vielen anderen Boxen), fand ich den Klang sehr ordentlich/neutral. Das ist natürlich ziemlich subjektiv! Die Seeburg ESB100 wummerte bei niedrigen Lautstärken und wurde bei höheren Lautstärken immer kratziger/schriller. Das war bei der M140 nicht so. Probleme mit der A/B-Umschaltung hatte ich nie, ich vermute bei Deiner war irgendwas nicht ganz in Ordnung. Die Gehäuse der M100 und M140 sind übrigens in beiden Fällen aus beschichteter Spanplatte. Vielleicht ist das ja bei der Bergrmann anders?!

Die Mechanik der M140er ist der der M100 sehr ähnlich. Auch die Umschaltung zwischen Korbdrehung und "Platte auflegen" durch die Motor-Drehrichtung sind gleich. Die Rutschkupplung mit Kork wurde jedoch durch eine Schlingfederkupplung ersetzt und die Rastklinke am Korb wird bei der Korbdrehung durch einen Elektromagnet hoch gehalten. Dadurch klackert es nicht ständig.

Daß sich der Korb nur in einer Richtung dreht, ist so richtig.

Grüße
Jens