Einstellung Plattenteller und Tonarm Rock-Ola

Hallo Jukebox-Fans,

Benötige Hilfe.
Bin im Besitz von den Modellen Rock Ola 429 und 434. Bei Erwerb liefen beide Boxen nicht. Die Technik habe ich soweit überholt und es funktioniert alles. Jedoch habe ich Probleme mit der Einstellung. Das Service Manual zur 434 (also 431) liegt mir vor. Die Hinweise zur Einstellung des Plattentellers und des Tonarms sind jedoch nicht ausreichend. Die Tonarme der Boxen sind unterschiedlich. Die 434 hat den Tonarm von Accu-Trac.
Bitte um Hilfe wie ich zunächst den Plattenteller einstellen und anschließend den Tonarm richtig justieren muss. Muss ein seitlicher Sturz beim Tonarm eingestellt werden?
Wenn ich die Einstellung nicht nach dem Service Manuakl vornehme habe ich bei einer Box einen guten Sound. Jedoch läuft die Platte dann nicht durch. Es ist, als wenn sie dann zuletzt gegen einen Widerstand ankämpft (keine waagerechte Ausrichtung des Plattenterllers) und die Platte springt zuletzt (wegen der nicht vorhandenen waagerechten Ausrichtung wird der Auflagedruck zum inneren der Paltte minimiert).
Wer kann helfen? Wäre für eine Schritt für Schritt Einweisung dankbar.

LG
Wolfgang



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.16 07:22.

Hallo Wolfgang,

auf der folgenden Seite - etwas herunterscrollen - ist die Einstellung für Accu-Trac Tonarme beschrieben: [www.jukebox-world.de]


Viele Grüße - Hildegard Stamann

Hallo Wolfgang

Die Einstellungen sind im Servicemanual eigentlich ganz gut beschrieben. Ich werde trotzdem versuchen, es genauer zu erklären. Die Einstellungen sind gleich für Geräte mit dem alten und dem neuen Tonarm. Unterschiedlich ist nur die Einstellung des Auflagedrucks.

Plattentellerhöhe: Auf der linken Seite ist die Montageplatte auf dem Greiferblock festgeschraubt und kann daher nicht verstellt werden. Rechts liegt die Platte auf zwei Stehbolzen, die verstellt werden können. Meistens sind die Bolzen noch in der Werkseinstellung und brauchen nur kontrolliert zu werden. Die Platte muß genau waagrecht (das heißt, genau parallel zu der großen Chassisplatte) ausgerichtet sein. Am besten misst man den Abstand links (in der Nähe des Greiferblocks) und rechts (in der Nähe der Stehbolzen), jeweils vorne und hinten. Wenn die Abstände gleich sind, läuft der Plattenteller waagrecht.

Auflage für den Greiferarm (Gripper Stop): Diese Auflage sollte den Greifer in einer Position halten, daß die v-förmige Kerben des Greifers in Höhe der Platte oder - besser - 1-2 Millimeter darüber liegen. Die Platte sollte beim Schließen des Greifers ganz leicht angehoben werden, sdaß sie den Kontakt zum Plattenteller verliert. Keinesfalls darf sie gegen den Plattenteller gedrückt werden.

Zentrierung des Plattentellers: Zum Zentrieren werden die Muttern auf den beiden Stehbolzen und die Schrauben auf dem Greiferblock gelockert. Dann läßt man eine Platte (A-Seite) auflegen, wobei man den Serviceschalter ausschaltet, kurz bevor die Platte den Plattenteller erreicht. Den Rest des Weges dreht man den Greifermotor händisch. Während der Greifer sich senkt, verschiebt man die Montageplatte, sodaß das Loch der Schallplatte genau mittig auf den Pulley rutscht. Dabei zieht man die beiden Schrauben auf dem Greiferblock an, sodaß die Montageplatte nicht mehr verrutschen kann. Danach kontrolliert man die Einstellung mit der B-Seite der Platte. Wenn es dabei eine Abweichung gibt, ist vermutlich der Greiferarm verbogen. Wenn die Abweichung nicht mehr als 1-2 Millimeter ist, kann sie vernachlässigt werden. bei größeren Abweichungen müßte der Greiferarm ausgerichtet werden, was aber viel Fingerspitzengefühl erfordert. Nun werden noch die Muttern auf den Stehbolzen festgezogen.

Tonarmlagerung: Der Tonarm ist zwischen zwei Spitzen eingespannt. Eine der Spitzen ist mit einem Inbusschlüssel verstellbar. Diese muß so eingestellt werden, daß es kein Spiel gibt , aber der Tonarm ohne Widerstand auf und ab bewegt werden kann.

Tonarmhöhe: Der Tonarm muß so hoch gehoben werden, daß die Nadel den Greiferarm nicht berühren kann, wenn eine B-Seite aufgelegt wird. Für die Einstellung gibt es einen verstellbaren Stift unter dem Tonarm, der auf dem Hebel darunter aufliegt. Man läßt die B-Seite einer Platte auflegen, wobei man den Serviceschalter wieder ausschaltet, sobald sich der Tonarm zu bewegen beginnt. Dann dreht man den Greifermotor händisch weiter, bis sich die Nadel über dem Greiferarm befindet. Dann stellt man den Abstand vom Greifer zur Nadelspitze auf etwa 3 Millimeter ein. Eventuell muß nach dieser Einstellung die Höhe des Nadelbürstchens korrigiert werden.

Aufsetzpunkt: Der Tonarm wird durch eine Nocke auf dem Greifermechanismus horizontal bewegt. Dafür gibt es auf dem hinteren (linken) Ende des Tonarms eine Platte mit zwei Zapfen. Diese Platte kann durch Lockern einer Schraube verstellt werden. An der Stelle der Nocke, in der der Tonarm bewegt wird, hat die Nocke eine Kurve. Dort ist auch eine Blattfeder montiert, die den Tonarm führt, bis er auf der Schallplatte aufliegt. Wenn diese Feder gebrochen ist (was häufig vorkommt), kann der Aufsetzpunkt nicht befriedigend eingestellt werden. Zum Einstellen wird eine Platte aufgelegt und kurz bevor die Nadel landet, der Serviceschalter ausgeschaltet. Dann lockert man die Schraube auf der Führungsplatte und drückt die Platte (bzw. den Zapfen darauf) von hinten gegen die Nocke. Dann bewegt man den Tonarm so, daß sich die Nadel etwa 3 Millimeter vom Plattenrand befindet und zieht die Schraube wieder fest. Da die Schallplatten sehr unterschiedlich sind (obwohl eigentlich genormt) kann es sein, daß bei einer (oder mehreren) Platten der Aufsetzpunkt zu weit außen oder zu weit innen eingestellt ist. In diesem Fall kann man den Aufsetzpunkt nach dieser spezielle Platte einstellen und ausprobieren, ob alle anderen Platten korrekt zu spielen beginnen.

Abschaltpunkt: Der Abschaltpunkt wird durch Verstellen des Kontaktsatzes unter dem Tonarm eingestellt. Beim alten Tonarm muß der Konakt gebogen werden, beim neuen gibt es eine Schraube auf dem Hebel, der den Kontakt betätigt. Auch hier ist zu beachten, daß es unterschiedlich geschnittene Platten gibt. Man muß daher die Einstellung vermutlich einige Male korrigieren, bis alle Platten zu Ende spielen und alle Platten abgehoben werden.

Auflagedruck: Der nötige Auflagedruck ist abhängig vom verwendeten Tonabnehmer. Die richtige Einstellung ist ein Kompromiss zwischen Verschleiß und störungsfreiem Abspielen. Es gilt: So gering wie möglich und so hoch wie nötig. Die richtige Einstellung liegt meistens zwischen 4 und 7 Gramm. Man kann den Auflagedruck mit einer Tonarmwaage messen. Beim alten Tonarm wird der Auflagedruck durch die Blattfeder unter dem Tonarm festgelegt. Die Blattfeder wird mit einer verstellbaren Schraube, die durch ein Loch auf der Oberseite des Tonarms erreichbar ist, vorgespannt. Durch Drehen der Schraube nach links wird der Auflagedruck vermindert, durch Drehen nach rechts erhöht. Beim neuen Tonarm gibt es auf der Unterseite des Tonarms eine Zugfeder und eine Reihe von Zapfen, in die sie eingehängt werden kann. Jeder Zapfen entspricht etwa 1 Gramm. Je mehr die Feder gespannt wird, desto geringer wird der Auflagedruck.

Viele Grüße - charly49

Hallo Hildegard,

vielen Dank für die Antwort.
Vor Verfassung des Textes lag mir diese Info bereits vor.
Der gewünschte Erfolg konntre jedoch nicht erzielt werden.

LG

Wolfgang

Hallo Charly 49,

vielen Dank für die kompetente Einweisung.
Ich werde nochnmals versuchen (unter Berücksichtigung der Anweisungen)
eine korrekte Einstellung vorzunehmen.
Hierfür benötige ich jedoch die notwendige Zeit.
Melde mich im Anschluss.

LG

Wolfgang