AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!

geschrieben von - posted by kaiCGN 
AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
02.02.17 09:31
Hallo Zusammen,

ab und an braucht man ja auch ein Erfolgserlebnis smiling smiley Ob man dazu wirklich eine der späten Rowe-AMIs anfassen soll...na das zu beurteilen überlass ich Euch smiling smiley Trotzdem möchte ich den Interessierten einen kurzen Bericht geben, schließlich soll es ja noch mehr davon geben.

Als ich das Gerät sehr günstig ersteigerte, stand es traurig in einer Rheinland-Pfälzer Wassermühle. Wie lange es dort stand und wie es zu den später gefundenen Schäden kam kann man Heute nicht mit Sicherheit sagen. Der Greifer nimmt die Platte, legt sie auf den stehenden Plattenteller Die Nadel wurde aufgesetzt und direkt wieder zurückgestellt und so ging das in einer Tour.

- Der Computer ist also schon mal ein Totalschaden, da war Alan Hood hilfreich, der mir einen überholten Computer geschickt hat... vielleicht kann ich anhand der nun vorliegenden Messwerte auch meinen eigenen instandsetzen. Auch sonst war Alan sehr hilfreich! An dieser Stelle herzlichen Dank dafür!

- Die beiden Mikroschalter für Endabschaltung und Plattenspielbetrieb waren verstellt, ließen sich aber leicht nachjustieren.

- Also nächster Test... Der Greifer geht in die Ausgangsposition zurück und das Karussell dreht, und dreht, und dreht...Da ich an den Lichtschranken die Pulse noch sehen konnte, kann es also weder an verstellten Lichtschranken liegen noch sind diese defekt..aber:
Auf der Motorunit sitzt ja auch eine kleine Platine mit einem kleinen IC ..das war ebenfalls kaputt und wurde von mir ausgetauscht.

-nächster Test: Die Box geht in Bereitschaft, ich kann einen Titel anwählen, das Karussell läuft los, Die Platte wird aufgelegt, abgespielt .... und : Der Verstärker gibt keinen Mucks von sich, obwohl er auf dem Teststand leidlich gut funktionierte...

- in der Power Supply waren beide 120V Steckdosen ( Service und Verstärker) kaputt: Federbruch, deswegen gaben die keinen Kontakt mehr. Zum Glück konnte ich aber aus Zwei eine machen: Verstärker funktioniert wieder, und es hat ja sowieso keiner in Deutschland Lötkolben etc, die mit amerikanischen Steckern ausgestattet sind :-D die fehlende Servicesteckdose wird niemand vermissen.

- Der Lampenstromkreis war völlig unbrauchbar, Kabelbrüche defekte Verbinder und abgerauchte Drossel. Hier habe ich alles ersetzt (vom Kabel über Drossel bis zu den Fassungen, die Röhre kam von Euch, der Rest aus dem Baumarkt ) und auf 230V umgestellt.

- Im Vorverstärker und auf der Endstufenplatine wurden sämtliche Kondensatoren getauscht da dieser zum Schwingen neigte, dabei musste ich wirklich zugeben, selten habe ich eine so gut durchdachte Konstruktion gesehen ( abgesehen von der nicht so praktischen Ausführung des Leistungssteils) Ströme gemessen und ...klingt wie neu!

- von den rechten Lautsprechern war der Hochtöner defekt, naja die lassen sich leicht tauschen

-wenn die Box in Bereitschaft stand, kam es immer wieder zu spontanen Resets. Das Display geht aus und das Karussel läuft ( manchmal stockend) zur Init-Position, später auch im Spielbetrieb, wobei der Plattenspieler immer kurz stockte und dann weiter lief. Leider konnte keine Messung klären woher das kam und ich vermutete schon einen weiteren Fehler im Kabelbaum.... am Ende kam ich eher zufällig drauf, als ich den Serviceschalter berührte und der Fehler so reproduziert wurde... Dies wurde wohl durch die lange Standzeit im defekten Zustand verursacht. Kontakte gereinigt und Ruhe is im Karton smiling smiley

- und nun geht's ans Eingemachte : Was mir wirklich Kopfzerbrechen bereitete war der Umstand dass die Anzeige, denn wie sich herausstellte wurde der Kabelbaum ( vermutlich schon ab Werk) nicht vollständig ausgeführt, Ein Draht endet blind ziemlich genau 10cm VOR dem Stecker an der Display-Platine, kein Kontakt dran und nix.

- Zu guter Letzt fiel mir dann noch etwas am Klangbild merkwürdig auf: bestimmte Töne bei Stereoplatten klangen merkwürdig präsent, oder waren fast gar nicht zu hören... wahrscheinlich hört man das auch nur, wenn man wie ich eben noch als Tontechniker und DJ unterwegs ist, und da öfter mal mit falsch konfigurierten PAs zu kämpfen hat. Hier war die Ursache dass zum einen die Kabel vom 4poligen Stecker zum System mit den falschen Farben verbunden waren UND der rechte Kanal gegenphasig angeschlossen wurde

die AMI-Rowe R-I3 läuft endlich komplett .... am Ende blieb kein Teil der Box unangefasst.
Doch nun ist das Schätzken topfit und ich bin stolz drauf Der Sound macht Spaß und die eigenwillige Konstruktion des Plattentellers ist immer wieder ein guter Anlass für Fragen smiling smiley
Re: AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
02.02.17 11:11
Hallo kaiCGN

Der gegenphasige Anschluß eines Kanals ist bei allen RoweAMI Modellen seit den frühen 60er Jahren normal. Der Zweck dieser Maßnahme ist, daß man Mono - Zusatzlautsprecher in einer Brückenschaltung der beiden Stereokanäle betreiben kann. Bei vielen Modellen gibt es nur einen internen Basslautsprecher, der auf diese Weise betrieben wird (das sogenannte Stereo Round System). Ein ähnliches System verwendete auch Rock-Ola (Tempo 2). Natürlich muß man daher auch bei den internen Lautsprechern einen Kanal gegenphasig anschließen, um den optimalen Sound zu erreichen.

Mit "eigenwillige Konstruktion des Plattentellers" meinst Du vermutlich, daß der Tonarm sozusagen auf der falschen Seite montiert ist. Das hat einen einfachen Grund. Wenn die Platte gegen den Tonarm läuft, treten keine Skating - Kräfte auf und es erübrigen sich Antiskating - Maßnahmen.

Die meisten Fehler bei dieser Modellreihe sind schlechte oder gebrochene Lötstellen an den Pfostensteckern auf dem Control Computer und auf den Mech Controller. Es kommt auch vor, daß Kontaktfedern in den Steckergehäusen lahm oder gebrochen sind. Andere Fehler treten relativ selten auf und sind oft auf unsachgemäßes Hantieren zurückzuführen. Besonders wichtig sind die Schaumstoffeinlagen unter dem CCC und Mech. Controller - Platinen. Diese lösen sich teilweise auf und es kommt zu Kurzschlüssen, welche den einen oder anderen Bauteil zerstören können.

Ein kritischer Punkt ist die Speicherbatterie auf dem CCC. Die meisten Original - Batterien sind schon kaputt und teilweise auch ausgelaufen, wodurch dann Korrosionsschäden an der Platine entstehen . Ersatzbatterien gibt es von VARTA. Man kann aber auch die defekte Batterie entfernen, ein Kabel anlöten und außerhalb des CCC eine handelsübliche 4,5 Volt - Flachbatterie montieren. Die höhere Spannung spielt keine Rolle. Dann ist es auch nicht kritisch, wenn die Box längere Zeit nicht in Betrieb ist und die Batterie auslaufen sollte.

Viele Grüße - charly49
Re: AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
02.02.17 11:33
Hallo Charly,
ja das bröselige MOS-Gummi hatte ich bewusst nicht erwähnt, wie auch sonst sämtlicher verbauter Schaumstoff, wenn überhaupt noch vorhanden, schon beim strengen drauf-Gucken sich in Brösel auflöst. Anscheinend hatte man bei meinem Gerät aber auch Hartpapier verwendet, welches die Zeit deutlich besser überdauert.

Das mit der gegenphasigen Beschaltung des Systems wusste ich tatsächlich nicht, und wird logischerweise auch in der Doku nicht erwähnt.
Leider wird so aber bei manchen Stücken in denen verstärkt mit Stereoeffekten gearbeitet wird der Höreindruck dadurch deutlich schlechter... da ich nicht vorhabe monoaurale Beschallungen mit dem Gerät aufzubauen, UND ich zwei-Wege Lautsprecher für beide Kanäle habe, lass ich das so.

Die kalten Lötstellen der Pfostenverbinder waren tatsächlich ein Thema, wobei im Nachhinein keine der Lötstellen in so einem schlechten Zustand war, dass mit diese Aktion großes Kopfzerbrechen bereitet hatte... dieses eine Kabel mit der Sieben-Segment-Anzeige war die eindeutig nervigere Herausforderung.

Vielen Dank für die ergänzenden Infos!
Re: AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
02.02.17 15:29
Hallo Kai,

Vielen Dank für Ihre Referenz auf unsere Dienste, die es geschätzt wird.

Ich bin so froh, dass zwischen uns, dass Sie die Fehler auf den Karten und der Display-Verkabelung aussortiert haben.

Welcher Verstärker ist an Ihren RI-3 angeschlossen?
Als Standardverstärker wurde ein 50-Watt-Verstärker 6-09166-01 verwendet.

Dieser Verstärker war in gewisser Hinsicht dem früheren R2179A (64 Watt Verstärker) ähnlich, tatsächlich benutzte er den gleichen Vorverstärker

So ist der 50 Watt Verstärker Ausgang in Phase, so dass Sie brauchen, um die Patrone eine Seite außerhalb der Phase, um die normale Rowe Ami verstärkte Bass zu bekommen.

Informieren Sie uns bitte, wie Sie mit dem Projekt erhalten und wenn Sie irgendwelche weiteren Ausgaben haben.

Grüße
Alan

Alan Hood
ami-man
Vereinigtes Königreich

Hi Kai,

Thank you for your reference re our services it is appreciated.

I am so glad that between us that you have sorted out the errors on the boards and the display wiring.

What amplifier is fitted to your RI-3?
The standard amplifier fitted was a 6-09166-01 50 watt amplifier.

This amplifier was simlilar in some respects to the earlier R2179A (64 watt amplifier) in fact it used the same pre-amplifier

So the 50 watt amplifier output is in phase so you need to wire the cartridge one side out of phase to get the normal Rowe Ami enhanced bass.

Please let us know how you get on with the project and if you have any futher issues.

Regards
Alan

Alan Hood
ami-man
UK
Re: AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
02.02.17 16:19
Hello Alan,

guess the communication here is much better smiling smiley allthough I still hope to get a proper Email-address :-D

"The standard amplifier fitted was a 6-09166-01 50 watt amplifier. "
That's right this one is build in. But I'm sure someone messed up the cabelling. I'm happy with the sound like it's now .....but:

I left my workshop for a few hours leaving the box on
I have a complete new issue: The transport motor keeps constantly running, putting the same record out of the magazine and back into the basket without stopping. The TT Motor-LED is constantly on... so it seems like the signal is coming straight from the CPU. It is also no difference whether I have the cabinet switch in operational or service mode. Only when I switch it to off the machine stops.
Unfortunately I haven't got the time to have a deeper look into this matter this week as I'm off for the next days, but I will check that either monday or tuesday.
If you have any idea where I should look first, I'm happy for any hint.
Re: AMI RI-3 Jewel von der Scheune zurück ins Leben : Bericht!
03.02.17 09:13
Hallo Kai,
den Fehler mit dem ständigen Auf- und Zurücklegen der Platte hatten wir schon sehr oft. Ich habe glücklicherweise einen Top Elektroniker, der die Platinen vom CCC für mich repariert. Ob es immer an einem bestimmten IC liegt, kann ich leider nicht sagen, ist sicher auch unterschiedlich.
Solltest Du den Fehler selbst nicht finden, kann ich den CCC gern in meiner Box testen und gegebenenfalls reparieren lassen.
Gruß
Uwe
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